Physiotherapie

Leben ist Bewegung – Wenn Leben Bewegung ist, begünstigt die Förderung der Bewegung Leben

Manuelle Therapie

Bei der manuellen Therapie mobilisiert der Therapeut eingeschränkte bzw. blockierte Gelenke der Wirbelsäule oder der Extremitäten durch sanfte Techniken oder stabilisiert überbewegliche, instabile Gelenke durch individuelle Übungen. Ziel der manuellen Therapie ist es, das Zusammenspiel zwischen Gelenken, Nerven und Muskeln wiederherzustellen. Die manuelle Therapie kann nur von speziell dafür ausgebildeten, zertifizierten Physiotherapeuten durchgeführt werden.

Bobath-Therapie
Das Bobath-Konzept wird bei der Therapie neurologischer Erkrankungen (z.B. Hemiplegie/Schlaganfall), hervorgerufen durch eine Störung im zentralen Nervensystem (ZNS), eingesetzt und wurde dafür speziell entwickelt.

Im Rahmen der konzeptspezifischen Befunderhebung erfolgt eine Analyse des erhalten gebliebenen Zustandes und entstandener Abweichungen. Dies ermöglicht die Auswahl geeigneter Behandlungsansätze, die auf der Hemmung von abnormalen Reflexaktivitäten, Anbahnung/Facilitieren normaler Muskelaktivität, Unterstützung der Wahrnehmung und Wiedererlernen der normalen Bewegung gründet.

Die Bobath-Therapie kann nur von speziell dafür ausgebildeten, zertifizierten Physiotherapeuten durchgeführt werden.

Kiefergelenksbehandlungen (CMD)

Bei der Behandlung der „Cranio mandibuläre Dysfunktion“ (CMD) werden Symptome, wie Kiefergelenksgeräusche, Schmerzen in der Kaumuskulatur und im Kiefergelenk, eingeschränkte und asymmetrische Kieferbewegungen, Ohrschmerzen, Ohrgeräusche, Kopfschmerzen sowie benachbarte Strukturen, z.B. die Halswirbelsäule behandelt.

Mitbeachtet wird das gesamte übrige Bewegungssystem, da Störungen im Mund-Kiefer-Bereich sich auf den ganzen Körper auswirken können. Die Kiefergelenkstherapie erfolgt nur nach Abschluss einer Zusatzqualifikation und kann vom Zahnarzt verordnet werden.

Beckenbodentherapie (Tanzberger-Konzept)
Die Beckenbodentherapie richtet sich an Frauen, Männer und Kinder zur Therapie von Funktionsstörungen des Beckenboden- und Kontinenzsystems. Inhalte der Therapie sind u.a. Aufklärung über Funktion und Anpassung, Visualisieren der Beckenbodenbewegungen und therapeutische Übungen.

Die Therapie wird u.a. angewandt bei Stress- und Dranginkontinenz, nach Operationen (z.B. Prostata OP, Gebärmutter OP), Entbindungen, aber auch bei Beckenbodenstörungen von Kindern (z.B. nächtliches Einnässen).

Die Behandlung nach dem Tanzberger-Konzept bedarf einer Zusatzausbildung, die zertifizierten Therapeuten sind auf einer Therapeutenliste zu finden.

Krankengymnastik
Physiotherapie und Krankengymnastik zielen darauf ab die Funktions- und Bewegungsfähigkeit des Körpers zu erhalten, zu regulieren oder zurückzugewinnen. Durch aktive und passive Behandlungsformen können Schmerzen gelindert, Heilungsprozesse angestoßen und beschleunigt, Muskelkraft aufgebaut und physiologische Bewegungsabläufe wiederhergestellt werden.
Brügger-Therapie

Der Grundgedanke der Brügger-Therapie liegt im Zusammenspiel von einem Schaden (z.B. dauerhafte Verkürzung eines Muskels), einem Schutzprogramm (z.B. Schmerz) und dem zentralen Nervensystem (ZNS).

Die Ursachen einer Schutzfunktion können vielfältig sein und weit weg vom Schmerzort liegen. Basis der Therapie ist die sogenannte Funktionsanalyse, die aus Test- und Überprüfungsverfahren besteht, das immer der neu erarbeiteten, aktuellen Situation angepasst wird.

Die Zielsetzung ist Schmerzen und Störfaktoren abzubauen und die aufrechte Körperhaltung im Alltag wiederzuerlernen.

Schlingentischtherapie – Extension
Die Schlingentischtherapie dient vornehmlich der Entlastung verschiedener Körperteile. So ist es möglich die Eigenschwere der Extremitäten oder des Rumpfes aufzuheben, sodass Bewegungen schon mit minimalen Kraftaufwendungen möglich sind (ähnlich Bewegungsbad).

Das hat den Vorteil, dass nicht belastungsfähige Gelenke oder Extremitäten schon recht früh funktionell trainiert werden können und eine gute Stoffwechselversorgung für optimale Wundheilungsvorgänge sorgen kann.

Der Schlingentisch eignet sich gut zur Behandlung von Schmerzzuständen der gesamten Wirbelsäule, Schulter- und Hüftgelenke, akuten und chronischen Bandscheibenschäden und Lähmungen (durch die Abnahme der Eigenschwere kann die Restkraft der Muskulatur genutzt werden).

Therapeutische Massagen
Die klassische Massage hat zum Ziel Muskelverspannungen zu lösen, Bänder und Sehnen geschmeidig zu machen, die Durchblutung von Haut und tiefergelegenem Gewebe zu fördern und über Reflexzonen auf der Haut auch Organe heilsam zu beeinflussen. Verwendet werden Grifftechniken, wie Streichungen, Knetungen, Vibrationen, Klatschungen und Klopfungen.
Heißluft
Bei der Heißluftbehandlung (Rotlicht) kommt es zur Senkung der Muskelspannungen, zur Verstärkung der Durchblutung im Gewebe und zur Anregung des Stoffwechsels.
Heiße Rolle
Bei der Anwendung der heißen Rolle betupft der Therapeut mit einem aufgerollten und mit heißem Wasser gefüllten Handtuch, die zu behandelnden Körperstellen. Dabei kommt es zu einer Mehrdurchblutung im Behandlungsgebiet. Eingesetzt wird die heiße Rolle u.a. als unterstützende und vorbereitende Maßnahme für krankengymnastische Behandlungen.
Palliativ Care Physiotherapie
Die Physiotherapie ist neben der ärztlichen, pflegerischen und psychosozialen Versorgung ein wichtiger Baustein in der Begleitung von Palliativpatienten. Palliativ Care ist ein ganzheitliches Betreuungskonzept für Patienten, die sich im fortgeschrittenem Stadium einer unheilbaren, progredienten Erkrankung mit einer begrenzten Lebenserwartung befinden. Ziel der Physiotherapie dabei ist, dem Palliativ-Konzept die krankengymnastischen Möglichkeiten anzupassen, und damit die Lebensqualität dieser Patienten in ihrer letzen Lebensphase zu verbessern bzw. zu erhalten.